Innovative Technologien an Hochschulen

Digitalisierung an Hochschulen wird überwiegend durch IT-Zentren und spezialisierte zentrale Einheiten umgesetzt, während die strategische Steuerung durch CIO- oder CDO-Rollen erfolgt. Die Aufgaben der IT-Zentren reichen von der Bereitstellung der IT-Infrastruktur über die Erbringung konkreter IT-Services bis zu Support, Beratung und der Planung von Digitalisierung und Innovation. Derzeitig in Implementierung befindliche Technologien sind Künstliche Intelligenz, Virtual Reality, ChatGPT, LLMs und digitale Transformationsprojekte sowie deren nachhaltiger Betrieb.

Fokus Lehre: Technologie und Lehrformate

Der Einsatz von Virtual Reality in der Lehre bringt neue Erfahrungen und setzt sie in eine “neue Realität”.
Auch Livestreams von Veranstaltungen sind mehr als nur “live gestreamte Inhalte” und bedürfen praktischer Erfahrung, um einfach, interaktiv und zeiteffizient produziert werden zu können. Bei praktischen Erfahrungen mit KI zeigt sich ein differenziertes Bild im Kreis der Anwender an Hochschulen. Während bei digitalen Lehr- und Lernwerkzeugen sowie KI-Tools die positiven Aspekte wie Effizienzsteigerung und Arbeitserleichterung überwiegen, sind kritische Punkte wie technische Probleme, KI-Halluzinationen und rechtliche Unsicherheiten zu erwähnen.

Für Lehrende an Hochschulen geht es daher weniger um die Technologien an sich, sondern um die aus ihnen erwachsenden didaktischen Möglichkeiten und die Folgen für unser Verständnis der Hochschullehre.

Damit einhergehend sind folgende Leitfragen : 

  • Welche Herausforderungen stellen neue Technologien für Lehren und Lernen für den Betrieb der Infrastruktur?
  • Werden in den institutionellen Strategien der Hochschulen Inhalt, Format und die technischen Voraussetzungen schon ausreichend „zusammengedacht“?
  • Wie verändert sich das Bild von Hochschullehrer*innen? Wie verändert sich das Bild von Hochschuldidaktiker*innen? Sind sie künftig immer auch IT-Experte zugleich?

Der Gestaltung von hybriden Lehr- und Lernräumen wird neben dem Einsatz neuer Technologien ebenso eine zunehmende Bedeutung zuteil. Was Lehren und Lernen ausmacht, ist nicht zufallsbasiert oder nur von Eigeninitiative gelenkt. Die bewusste Gestaltung von Räumen macht Lernerfolg wahrscheinlicher und unterstützt gemeinsames Lernen. Als „good practices“ eines design-based Campus gelten kommunikationsfördernde Set Ups wie Räume zur physischen Teilnahme plus Online-Präsenz als Hybrid-Meeting, Kreativräume zur Ideen-Findung, Maker Spaces, Co-Working Areas, Work-Cafés oder ein Innovations-Plenum.

IT-Strategie: Green IT

Hochschulen streben immer mehr Digitalisierungsvorhaben an. Dieser Zuwachs führt zu einem steigenden Energiebedarf, weshalb Digitalisierung auch im Kontext von Klima- und Umweltschutz betrachtet werden muss. Dazu kommen die gestiegenen Anforderungen KI- basierter Anwendungen, wodurch der Bedarf an rechenintensiver Hardware steigt, und der Energiebedarf eines Hochschulrechenzentrums beschleunigt wird. Dies spiegelt sich auch im neuen Energieeffizienzgesetz der Bundesregierung wider, welches einen nachhaltigen Betrieb von Rechenzentren fordert.  Um flexiblere und ressourcenschonendere Prozesse zu etablieren, wachsen die Anforderungen an die „Green IT“ der Hochschulen.

Hochschul-Strategie: Business Continuity Management

Weil trotz guter Absicherung des Lehr- und Forschungsbetriebs dennoch ein Notfall eintreten kann, sollten Hochschulen sich systematisch darauf vorbereiten. Besondere Strukturen wie ein Krisenstab und Notfallteams sind ebenso festzulegen wie schnelle Entscheidungswege, damit die Hochschulen im Notfall handlungsfähig bleiben. Eine zentrale Grundlage bildet die Business Impact Analyse (BIA), mit der die Auswirkungen potentieller Schadensereignisse auf die Geschäftsprozesse der Organisation ermittelt und anschließend die besonders schützenswerten zeitkritischen Prozesse herausgefiltert werden. Mittels geeigneter Geschäftsfortführungspläne kann dann der Geschäftsbetrieb der Hochschule mit vertretbaren Einschränkungen auf Notbetriebsniveau fortgeführt werden – bis die vollständige Wiederherstellung des Normalbetriebs möglich ist.
Gemeinsam mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) entwickeln die Expertinnen und Experten des ZKI-Arbeitskreises Informationssicherheit modellhafte Ansätze für ein hochschulspezifisches Business Continuity Management (BCM) – das ZKI-BCM-Profil für Hochschulen. Die daraus abgeleiteten Empfehlungen können von den Hochschulen an die spezifischen Abläufe ihrer Einrichtungen angepasst und gezielt zur Stärkung der organisationalen Resilienz eingesetzt werden.

ZKI-Frühjahrstagung: „neue Technologien, von Lehre bis zu Nachhaltigkeit“

Welche Technologien braucht man für neuen Lernwelten? Für einen Blick in die Zukunft und zum Status Quo der technischen Ausstattung an Hochschulen fand unter dem Titel „neue Technologien, von Lehre bis zu Nachhaltigkeit“  vom 18. bis 19. März 2025 an der Technischen Hochschule Köln die „ZKI-Frühjahrstagung 2025“ mit 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. Gastgeber und Ausrichter der Tagung mit Vorträgen und Podiumsdiskussion zu technischen und organisatorischen Aspekten neuer Technologien an Hochschulen sowie einer umfangreichen Ausstellung der Sponsoren war die Campus IT (CIT) der TH Köln.

Neben zahlreichen Sitzungen der Arbeitskreise erfolgten in der Mitgliederversammlung auch formelle Beschlüsse zum abgelaufenen Geschäftsjahr. Über die verpflichtende Agenda hinaus wurde dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Herrn Hartmut Hotzel offiziell die eingeladene Mitgliedschaft des ZKI e.V. ausgesprochen.

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