Dr. Mathias Magdowski

Livestreams von Lehrveranstaltungen einfach, interaktiv & zeiteffizient produzieren

Abstract:

Asynchron nutzbare Aufzeichnungen oder synchrone Livestreams sind eine einfache Möglichkeit, die Zugänglichkeit von inputlastigen Lehrveranstaltungen zu erhöhen, denn sie ermöglichen den Studierenden
eine orts- und ggf. zeitunabhängige Teilnahme, Barrierefreiheit durch automatische Untertitelung oder Übersetzung, eine gleichwertige oder sogar bessere Bild- und Tonqualität, die gleichzeitige Nutzbarkeit
leistungsfähigerer Rechner zuhause etc. Durch zusätzliche Kommunikationskanäle wie Chat, Online-Whiteboards, Etherpads oder Quizze können solche Lehrformate auch sehr interaktiv gestaltet werden. Im Vortrag erläutere ich mein übliches technisches Setup, die verwendete Software und Plattformen, meinen möglichst zeiteffizienten Produktionsprozess sowie meine Erfahrungen aus mehreren Semestern.
Abschließend diskutiere ich weitere Optimierungsmöglichkeiten für die Zukunft und Wünsche an die universitäre Infrastruktur.

Kurzbiografie:

Mathias Magdowski hat von 2003 bis 2008 an der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg Elektrotechnik studiert und 2012 promoviert. Seitdem arbeitet er dort als wissenschaftlicher
Mitarbeiter am Lehrstuhl für elektromagnetische Verträglichkeit, ist für den Übungsbetrieb, die Sprechstunden sowie die Prüfungszulassung/-durchführung der Lehrveranstaltung "Grundlagen der
Elektrotechnik I und II" verantwortlich und beschäftigt sich gern mit alternativen Lehr- und Lernmethoden. Außerdem koordiniert er eine universitätsweite Arbeitsgruppe zu E-Learning, engagiert sich in der
Studienwerbung und MINT-Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen, und übt sich als Wissenschaftskommunikator im Science Slam.

 

 

Prof. Dr. Christian Plessl

Nachhaltigkeit im Hochleistungsrechnen: Effektiv statt nur effizient

Abstract:

Nachhaltigkeit und Energieeffizienz sind zentrale Themen moderner Rechenzentren. Der Fokus liegt dabei oft auf Kennzahlen wie der Power Usage Effectiveness (PUE) oder Green500 Effizienzmetriken (GFLOPs/Watt). Während diese Metriken wichtig sind und bereits bedeutende Fortschritte erzielt wurden, stoßen Optimierungen im Bereich der Infrastruktur für Kühlung und Energieversorgung zunehmend an physikalische und technische Grenzen.

Dieser Vortrag zeigt auf, dass der Schlüssel für nachhaltiges Hochleistungsrechnen nicht primär in der Verbesserung der Effizienz Infrastruktur der Rechenressourcen liegt, sondern in der Steigerung der Effektivität der Berechnungen. Durch die Nutzung der effizientesten Algorithmen, die Optimierung von Programmen auf spezifische Hardwarearchitekturen und eine durchdachte Planung von Simulationen und Experimenten können erhebliche Einsparungen und Leistungssteigerungen erzielt werden.

Um das volle Potenzial effektiver Berechnungen auszuschöpfen, ist es entscheidend, eine Kultur der Zusammenarbeit zwischen Anwendern, Entwicklern und Betreibern zu schaffen. Dazu gehören gezielte Schulungen, die Entwicklung intelligenter Werkzeuge und die Bereitstellung aussagekräftiger Analysen, die Optimierungsoptionen greifbar machen. Dieser Vortrag beleuchtet konkrete Ansätze und Erfahrungen, wie diese Transformation gelingen kann, und lädt dazu ein, gemeinsam über die Zukunft des nachhaltigen Hochleistungsrechnens nachzudenken.

Kurzbiografie:

Prof. Dr. Christian Plessl ist W3-Professor für Hochleistungsrechnen am Institut für Informatik der Universität Paderborn und geschäftsführender Direktor des Paderborn Center for Parallel Computing (PC²), einer zentralen wissenschaftlichen Einrichtung der Universität Paderborn und Nationales Hochleistungsrechenzentrum im NHR-Verbund.

Seine Forschungsinteressen liegen im Bereich der parallelen und rekonfigurierbaren Datenverarbeitung mit Schwerpunkt auf Rechnerarchitekturen und Entwicklungswerkzeugen für das wissenschaftliche Rechnen, skalierbaren Algorithmen sowie energieeffizienten Rechnersystemen und Rechenzentren. Als PI leitete er zahlreiche Forschungsprojekte auf diesen Gebieten, die unter anderem von der DFG, dem BMBF, der Europäischen Kommission und der Industrie gefördert wurden. Seine Arbeiten wurden mit mehreren Preisen ausgezeichnet, darunter Best Paper Awards auf Konferenzen wie FPL, ReConFig und HEART sowie dem Forschungspreis der Universität Paderborn. Er ist aktives Mitglied in mehreren Fachverbänden, darunter IEEE, ACM und dem HiPEAC Network of Excellence. Er ist Gründungsmitglied des Vorstands des NHR-Verbundes und Mitglied des Fachkollegiums Informatik der DFG.